Säuglings- und Kleinkindsprechstunde

Säuglings- und Kleinkindsprechstunde

Für Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren

Mit der Geburt eines Kindes entstehen für Eltern zahl­rei­che Veränderungen und neue Her­aus­for­derungen. Gleichzeitig sind Eltern in kaum einer anderen Zeit so gefordert, wie in der ersten Zeit nach der Geburt – besonders nach der Geburt ihres ersten Kindes. Sie müssen Geborgenheit und Schutz spenden, beruhigen, versorgen, pflegen. Kurz: als Eltern „wirksam“ sein. Das birgt große Chancen für Neues und beschert Momente großer Gefühle.

Viele Eltern reagieren in dieser Zeit aber auch mit großer Ver­un­sicherung, Sorge oder auch mit Selbst­zweifeln, Nie­der­ge­schla­gen­heit und Über­forderung. Babys und Klein­kinder, denen es schwer­fällt, sich zu be­ruhi­gen, stellen dabei besonders hohe Anfor­de­run­gen an die Eltern. Diese geraten dann schnell in eine scheinbar auswegslose Situationen.

Wenn solche Themen auch Sie schon län­ger be­schäf­ti­gen, Sie sich Sorgen um die Ent­wick­lung Ihres Kindes machen und nichts mehr hilft, finden Sie Unter­stützung in unserer Säuglings- und Klein­kind­sprech­stunde.

Häufig auftretende Probleme

Die ersten Wochen und Monate nach der Geburt verlangen den Eltern besondere Flexibilität und Veränderungsbereitschaft ab. Beide – Eltern und Säugling – müssen sich in dieser ersten Zeit kennenlernen und aufeinander abstimmen. Der Säugling ist zunächst ganz auf die Eltern angewiesen, um dann in den kommenden Monaten und Jahren stetig mehr eigene Fähigkeiten und zunehmende Autonomie zu entwickeln. In diesen ersten Lebensmonaten und -jahren des Kindes kann es zu Schwierigkeiten kommen: beim Kind, bei den Eltern und in der Beziehung. Diese können ganz unterschiedliche Gründe haben.

Im Kleinkindalter kann es u.a. zu Schwierigkeiten mit Trennungen, Ängsten, der Regulation von Gefühlen, der Autonomie- oder Sauberkeitsentwicklung kommen. Ein Kind kann heftig auf die Geburt eines Geschwisterchens oder den Eintritt in eine Betreuungseinrichtung reagieren. Eltern können mit besonderen psychischen oder sozialen Belastungen konfrontiert sein (z.B. postpartale Depressionen, soziale Isolation, Beziehungskonflikte, veränderte berufliche Situation etc.) oder auch mit schwierigen Gefühlen ihrem Kind gegenüber.

Wenn die Unterstützung durch das Familienumfeld, die Hebammen oder die Mütter- und Väterberatung nicht mehr ausreicht, helfen wir gerne weiter.

Beratungs- und Behandlungskonzept

Wir bieten Ihnen und Ihrer Familie eine ge­ziel­te Diagnostik und ein in­di­vi­duel­les Be­hand­lungs­an­gebot. Unsere Methodik basiert auf dem an der Universität Heidelberg entwickelten psychodynamischen Beratungs- und Behandlungskonzept der Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT). Die psychotherapeutische Arbeit nach diesem wissenschaftlichen Verfahren ist auf die komplexe Situation der betroffenen Familien zugeschnitten und zielt darauf, möglichst rasche Entlastung zu bewirken.

Häufig können wenige psychotherapeutische Sitzungen bereits ausreichen. Manchmal ist eine längere Eltern-Kind-Psychotherapie sinnvoll, die nach Bedarf auch von logopädischen oder ergotherapeutischen Maßnahmen begleitet werden können.

Ablauf und Erstkontakt

Die Säuglings- und Kleinkindpsrechstunde findet nach individueller Terminvereinbarung meist vormittags statt. Im Erstgespräch besprechen wir mit den Eltern zunächst die Schwierigkeiten. Wir versuchen diese zu verstehen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Wir betrachten individuell mit der Familie, welche Form von Unterstützung es braucht und welche weiteren Maßnahmen empfehlenswert sind.

Möglicher Ablauf:

  • Ein Erstgespräch, in dem Sie über die ak­tuelle Lebenssituation und Ihre Schwie­rig­kei­ten berichten können,
  • eine vertiefende Diagnostik und Ana­ly­se der Interaktion zwischen Eltern und Kind,
  • die Abklärung, ob eine Re­gu­la­tions­stö­rung vorliegt,
  • die Vermittlung gezielter ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­scher Informationen,
  • sowie eine individuelle und vi­deo­ge­stütz­te Behandlung.

Wir helfen Ihrem Kind, seine Fähigkeit zur Selbst­regulation wei­ter­zu­ent­wickeln, Ihre El­tern­kom­pe­ten­zen für eine feinfühlige Kom­mu­ni­ka­tion mit Ihrem Kind zu stärken, positive Be­zieh­ungs­er­fah­rungen zu fördern und Res­sour­cen aller Fa­mi­lien­mit­glie­der zu aktivieren und zu fes­tigen.

Die Kosten der Behandlung werden in derRegel vollständig von den Krankenversicherungen übernommen.

 

Mehr Informationen zum Erstgespräch im Rahmen der psychotherapeutischen Sprechstunde finden Sie hier.

Typische Anlässe und Symptome

  • Häufiges Schreien ohne Unterlass
  • schlechter oder wenig Schlag tagsüber oder nachts
  • lässt sich schlecht füttern oder möchte nicht essen,
  • spürbare Unzufriedenheit oder Unruhe während des Tages
  • Suchen extremer Nähe bzw. starkes Anklammern
  • starke Trennungsängste oder andere Ängste
  • übermäßiges Trotzverhalten
  • häufige Wutausbrüche
  • Trotz gegenüber der Geburt eines Geschwisterchens
  • Veränderung in der Betreuungssituation (z.B. Eintritt in den Kindergarten)
  • spürbare Auswirkungen besonderer Situationen der Eltern (z.B. postpartale Depressionen, soziale Isolation, Beziehungskonflikte, veränderte berufliche Situation, …)